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Im Rahmen einer Erprobungsfahrt an Bord des Kieler Forschungsschiffes „Alkor“ wurde kürzlich ein neues Bohrgerät zur Sedimentprobenentnahme an die Christian-Albrechts-Universität übergeben.  Das neue Bohrgerät steht ab sofort den Meeresforschenden des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ zur Verfügung. Wie das Kiel Journal * berichtet erschließt das Forschungsgerät Vibrocorer neue Horizonte für die Kieler Küstenforschung.

Die in Rostock entwickelte Bohr- Apparatur kann bis zu sechs Meter lange Probenkerne ziehen und rüttelt dazu motorgetrieben ein Entnahmerohr in den Meeresboden. Damit erreicht es die doppelte Leistung der bisher zur Verfügung stehenden Gerätschaften mit bis zu drei Metern Kernlänge.

Am Erprobungstag (14.08.2013) konnte der neue Vibrocorer erstmals seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die „Alkor“ steuerte dazu eine bereits früher untersuchte Position auf dem Grasberg bei Schilksee² an. Dort wo bisher nur wenig aussagekräftige Proben gewonnen werden konnten, zeigte gleich der erste mit dem Vibrocorer gezogene Kern interessante Ergebnisse: Die geborgenen Sedimentschichten, die teilweise sandige Strandsedimente enthielten, reichen zeitlich bis in frühe Entwicklungsphasen der Ostsee zurück und wurden zum Teil abgelagert, als die Ostsee noch ein Süßwassersee war.

Anhand der Zusammensetzung und zeitlichen Abfolge solcher Ablagerungen können die Küstenforscher die Meeresspiegelschwankungen der Vergangenheit sehr genau rekonstruieren und so ihre Vorhersagemodelle für den künftigen Meeresspiegelanstieg deutlich verbessern.

*Das Kiel Journal berichtet regelmässig über Ereignisse und Interessantes aus Kiel und Umgebung

²Schilksee ist ein Stadtteil von Kiel. Er liegt im Norden der Stadt an der Kieler Förde auf der Halbinsel Dänischer Wohld