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TÜV Rheinland hat erstmals eine umfassende Prüfgrundlage für elektronische Komponenten und Mikro-Wechselrichter an Photovoltaik-Modulen entwickelt. Der Anwendungsbereich der neuen Norm 2 PfG 2305 gilt für Geräte bis zu einer Systemspannung von 1.500 Volt DC. Dazu zählen Anschlussdosen mit integrierter Elektronik, etwa zur Überwachung oder Leistungssteuerung der Solarmodule. „Mit der neuen Prüfgrundlage gehen wir über die bisherigen Normen für Anschlussdosen einerseits und für elektronische Komponenten andererseits hinaus. Denn Mikro-Wechselrichter oder Elemente zur Überwachung werden viel höheren Umweltbelastungen ausgesetzt, wenn sie im Modul verbaut werden“, so Ralf-Martin Müller, Geschäftsfeldleiter Solarenergie bei TÜV Rheinland. Dies gelte insbesondere für die großen Temperaturschwankungen und Hitzeentwicklung.

Elektronik in den Anschlussdosen für Photovoltaik-Module wird unter anderem eingesetzt zum Monitoring und der allgemeinen Datenübermittlung, zum Diebstahlschutz, dem Feuerwehrschutz sowie bei eingebauten Mikro-Wechselrichtern . Elektronische Schaltkreise in der Anschlussdose müssen auf Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit und Effizienz überprüft werden. Beim Einsatz von Elektronik in Anschlussdosen waren zwar bereits die zahlreichen Normen und Prüfvorgaben teilweise anwendbar, allerdings in der Regel entwickelt für andere Anwendungsgebiete als die Photovoltaik.

Die neue Prüfgrundlage berücksichtigt nun alle geltenden Anforderungen an Photovoltaik-Anschlussdosen aus der EN 50548 und kombiniert diese beispielsweise mit Anforderungen aus der IEC 62109 sowie zusätzlichen Belastungen, der die Elektronik ausgesetzt ist. So umfasst die Prüfgrundlage unter anderem Tests der Komponenten in der Klimakammer beispielsweise bei Temperaturwechseln von -40 bis +85 Grad Celsius über 1.000 Stunden. Weitere mechanische Belastungsprüfungen, Isolationstests sowie Prüfungen mit UV-Bestrahlung werden im Labor vorgenommen, um Risiken der Überhitzung, Korrosion oder beispielsweise Stromschlagrisiken zu kontrollieren. Auch müssen die Komponenten die Isolationsklasse IP 55 erfüllen, um vor Schmutz, Staub und Nässe geschützt zu sein.

Unter die neue Prüfnorm fallen Stromrichter nach der IEC 62109-Serie, Komponenten wie beispielsweise Maximum Power Point Tracker sowie Geräte zur Überwachung nach IEC 61010 mit den Sicherheitsbestimmungen für Messgeräte.

TÜV Rheinland ist international führender Prüfdienstleister für die Solarbranche. Bereits 1985 hat das Unternehmen im Labormaßstab mit der technischen Prüfung von Solarkomponenten begonnen. Das Expertennetzwerk von TÜV Rheinland für die Solarbranche umfasst heute über 200 Fachleute in acht Laboratorien weltweit. Als Weltmarktführer in der Prüfung und Zertifizierung von Solarsystemen betreibt TÜV Rheinland Testlabore in Bangalore (Indien), Gyeongsan (Korea), Köln (Deutschland), Osaka und Yokohama (Japan), Shanghai (China), Taichung (Taiwan) sowie in Tempe (USA). Weltweit gehören weit über 500 Hersteller von Photovoltaik-Produkten zu den Kunden des unabhängigen Prüfdienstleisters TÜV Rheinland. Die Fachleute prüfen nicht nur Module und Komponenten, sondern entwickeln auch neue Testmethoden, arbeiten an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Nutzung von Sonnenenergie mit und begleiten international den Aufbau von Solarkraftwerken.

Quelle:     TÜV Rheinland